Imkerei

Ökologische und ökonomische Bedeutung der Imkerei: Verantwortung und Genuss

Dank der modernen Imkerei ist es möglich, Honig in großen Mengen und hoher Qualität zu produzieren. Dazu braucht es professionelle Expertise: Neben der Honigernte betreuen die Imker mit präziser Sorgfalt und umfangreicher Erfahrung die Bienenvölker und unterstützen deren Entwicklung, insbesondere während der Wintermonate. 

Die Rolle der Imker und ihrer Bienen geht jedoch weit über die Produktion von Honig hinaus. Sie sind essentiell für die Landwirtschaft, da eine ausreichende Bestäubung durch Bienen die Grundlage für gute Ernten darstellt. Darüber hinaus tragen Bienen auch zur Bestäubung von Wildpflanzen bei und leisten somit einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz.

Wie entsteht Honig? Die Produktion von Honig beginnt mit den Sammelbienen, die Nektar aus Blüten oder Honigtau von Blättern und Nadeln aufnehmen. Mithilfe ihres langen Rüssels saugen sie diese Substanzen auf und vermischen sie bereits bei der Aufnahme mit Speichelsekreten. Der so aufgenommene Nektar wird in der Honigblase der Bienen gespeichert.

Im Bienenstock angekommen, übergeben die Sammelbienen den wasserhaltigen Nektar an die Stockbienen. Diese lagern den Nektar in Waben ein und entziehen ihm durch wiederholtes Aufsaugen und Abgeben sowie durch Ventilation mittels ihrer Flügel Wasser. Die Temperatur im Bienenstock, die zwischen 30 und 35 °C liegt, fördert zusätzlich die Reduktion des Wassergehalts.

Das enzymhaltige Speichelsekret der Bienen katalysiert die Umwandlung der im Nektar enthaltenen Mehrfachzucker in Einfachzucker, hauptsächlich Fruchtzucker und Traubenzucker. Durch diesen biochemischen Prozess reift der Nektar nach und nach zu Honig. Sobald der Honig die gewünschte Reife erreicht hat, verschließen die Bienen die gefüllten Waben mit einem Wachsdeckel, was dem Imker signalisiert, dass der Honig geerntet werden kann.

Welche Aufgaben hat ein Imker? Der Imker hat über das Jahr hinweg vielfältige Aufgaben. Eine wichtige Tätigkeit ist die Honigernte. Diese beginnt mit der Entnahme der Wabenrähmchen. Nach der Entfernung der Wachsdeckel werden dann die Waben in einer Zentrifuge geschleudert, um den Honig zu extrahieren. Ein anschließendes Sieben entfernt Verunreinigungen wie Wachsreste und Pflanzenteilchen, bevor der Honig abgefüllt wird.

Neben der Honigernte ist außerdem eine kontinuierliche Überwachung der Bienenvölker notwendig. So können der Gesundheitszustand und der Entwicklungsstand beurteilt werden. Bei Bedarf werden Völker geteilt, um ihre Entwicklung optimal zu lenken. Die gezielte Zucht bleibt jedoch meist spezialisierten Imkereien und Bienenzüchtern vorbehalten.

Ein wachsames Auge auf die Wetterbedingungen und die Blütezeit in der Umgebung zu behalten, ist ebenfalls unerlässlich. Dies ermöglicht dem Imker zu erkennen, welche Trachten die Bienen sammeln. Im Herbst erfolgt die Wintereinfütterung der Bienen, um deren Überleben während der kalten Jahreszeit zu sichern. Zusätzlich werden die Bienenstöcke gewartet und winterfest gemacht.

Wo und wie leben Bienen? Bereits in der Antike wurden Bienen gezielt in Behausungen gehalten, um den Zugang zu Honig zu erleichtern. Ursprünglich nutzte man ausgehöhlte Baumstämme, die an beiden Enden mit Brettern verschlossen wurden. Diese sogenannten „Klotzbeuten“ fanden bis in die Neuzeit Verwendung und waren oft kunstvoll verziert. Im alten Ägypten wurden Bienen auch in Tonröhren gehalten, während in anderen Regionen Bienenkörbe aus Materialien wie Stroh, Rohr oder Binsen verwendet wurden.

Diese traditionellen Bienenwohnungen hatten jedoch den Nachteil, dass die Waben fest eingebaut waren, wodurch zur Honiggewinnung ein Teil des Bienenstocks beschädigt werden musste.

Mit der Erfindung der so genannten beweglichen Wabenrähmchen Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Imkerei revolutioniert. Diese Rähmchen ermöglichen eine schonende Entnahme und Wiederverwendung der Waben, was die Honiggewinnung erheblich erleichtert und die Bienen weniger beeinträchtigt.

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