Varroamilbe

Gefahren und Lösungen für die Bienenhaltung

Die Varroamilbe stellt einen bedeutenden Parasiten der Honigbienen dar. Die Milbe ernährt sich, indem sie sowohl Bienen als auch deren Larven und Puppen mit ihrem Stechrüssel ansticht und deren Körperflüssigkeit absaugt. 

Die Varroamilbe zeigt dabei eine besondere Präferenz für die Bienenbrut, in deren verdeckelten Brutzellen sie sich vermehrt und entwickelt. Durch die Entnahme von Nährstoffen wird die Larvenentwicklung erheblich beeinträchtigt, was zu kleineren, geschwächten Bienen führt. Häufig verenden befallene Larven oder Puppen noch in den Brutzellen. Erwachsene Honigbienen dienen der Varroamilbe außerdem als Transportmittel, um neue Brutzellen oder andere Bienenvölker zu erreichen.

Welche Schäden verursacht die Varroamilbe bei Bienenvölkern? Seit der Jahrtausendwende hat sich die Varroamilbe zu einer Bedrohung für Bienenvölker in Deutschland entwickelt. Nach den Ergebnissen des Deutschen Bienenmonitorings (2004-2008) zählt der Varroamilbenbefall zu den zentralen Ursachen für die hohen Verluste an Bienenvölkern während der Wintermonate. In den vergangenen Jahren betrugen die Winterverluste regelmäßig 20 bis 30 % der Bienenvölker, was zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden für Imkereien führt und die Bestäubung zahlreicher Nutzpflanzen beeinträchtigt. Die dadurch verursachten Einbußen betreffen nicht nur die Imkereien, sondern auch die Landwirtschaft, da die Bestäubungsleistung der Honigbienen für viele Kulturpflanzen unersetzlich ist.

Wie kann man die Varroamilbe bei Bienenvölkern bekämpfen? Bei einem Befall ihrer Bienenvölker sind Imker in Deutschland gesetzlich verpflichtet Maßnahmen zur Bekämpfung der Varroamilbe zu ergreifen. Diese Verpflichtung gilt ebenfalls in allen EU-Mitgliedstaaten und der Schweiz. Die Bekämpfung erfolgt unter strikter Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, die den Einsatz bestimmter Wirkstoffe regeln. Zu den zugelassenen Wirkstoffen zählen Tau-Fluvalinat, Amitraz, Coumaphos, Thymol, Ameisensäure und Oxalsäure, die in verschiedenen Handelspräparaten erhältlich sind. Die Anwendung dieser Mittel erfolgt, nach den Grundsätzen imkerlicher Praxis, in der Regel nach der Honig-Sammelzeit und dem Schleudern des Honigs, jedoch vor der Einwinterung der Bienenvölker.

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